Galloway
Die Rasse Galloway gehört zu den alten Rinderrassen, und ihr Ursprung ist heute
nicht mehr bekannt. Nach Zerstörung der ältesten Aufzeichnungen des Polled Herd Book
durch ein Feuer im Jahre 1851 wurde ab 1857 wieder damit begonnen, Daten zu sammeln. Das
erste erhaltene Herdbuch mit 1182 Eintragungen, davon 153 Galloway, erschien im Jahre
1862. Zehn Jahre später erschien ein weiterer Band mit 126 Galloway, und 1875 ein dritter
Band mit 187 Galloway, schließlich 1877 ein vierter Band mit den Pedigrees von 370 Kühen
und 149 Bullen der Rasse Galloway.
In diesem Jahr 1877 wurde die Galloway Cattle Society gegründet, und es erschien ein
eigenes Herdbuch nur für Tiere der Rasse Galloway mit den Pedigrees von 985 Tieren, die
aus dem schon erwähnten Polled Herd Book (Herdbuch für alle genetisch hornlosen Rassen)
entnommen wurden. Gleichzeitig wurde eine Rassebeschreibung formuliert.
Die aktuellen Rassebeschreibungen der schottischen Galloway Cattle Society und des
Bundesverbandes Deutscher Gallowayzüchter sind nachfolgend wiedergegeben.
Die Geschichte der Galloway in Deutschland beginnt 1973, als Helmut Schornstein aus Oberursel bei Frankfurt die ersten Galloway - ein Bulle und sechs Färsen - aus Schottland nach Deutschland holt. Kurz nach diesem ersten Import sind die Grenzen für einige Jahre geschlossen, so daß es erst 1977 zu einem zweiten Import von wiederum einem Bullen und sechs Färsen kommt. Diesmal sind es dun-farbene Tiere. Ab 1980 (5 Bullen und 61 Färsen) kommt es dann zu zahlenmäßig größeren Importen, die erst durch das BSE - Geschehen zu einem plötzlichen Ende kommen.
Rassebeschreibung der Galloway Cattle Society:
Rassebeschreibung des BDG:
Galloways sind eine dominant hornlose Fleischrinderrasse aus dem Südwesten Schottlands. Sie sind friedfertig, genügsam und widerstandsfähig und bringen bei naturnaher Haltung eine ausreichende Fleischleistung von hervorragender Qualität. Galloways sind langlebig, fruchtbar und leichtkalbig, wobei ihre Kälber leicht und von großer Vitalität sind. |
Äußeres Erscheinungsbild:
Rahmen: | klein bis mittelrahmig innerhalb der Rinderpopulationen | |
Farbschläge: | black | |
dun white red belted |
||
Paarungen zwischen black und dun sind zulässig | ||
Paarungen zwischen black und den anderen Farben nur unter Auflagen für bestimmte Zuchtvorhaben zur Farberhaltung und Inzuchtvermeidung | ||
Fell: | dichtes, mittelfeines Unterhaar | |
längeres, gewelltes Oberhaar | ||
Widerristhöhe: | mittelrahmige Kuh ausgewachsen um 120 cm | |
mittelrahmiger Bulle ausgewachsen um 128 cm | ||
Gewicht: | Kuh ausgewachsen um 550 kg | |
Bulle ausgewachsen um 800 kg | ||
Kopf: | kurz und breit | |
unbedingt hornlos, auch keine Hornansätze | ||
Ohren mittellang, breit, leicht nach vorn aufwärtsstehend mit starkem Behang | ||
Augen groß und ausdrucksstark | ||
Maul breit | ||
Körper: | durchgehend tiefer, kompakter, symmetrischer Rumpf | |
volle, tiefe Brust, bei Kühen mit ausgeprägter Wamme | ||
geschlossene, vollfleischige Schulter | ||
lange Rippe mit gutem Körperansatz | ||
gerader Rücken, gerade Lenden | ||
keine exponierten Hüfthöcker | ||
weibliche Tiere dürfen eine leicht erhöhte Schwanzwurzel haben | ||
vollfleischige, nicht zu rund ausgeprägte Keulen | ||
tiefreichender Muskelansatz | ||
tiefe, volle Flanken | ||
kleinknochiges Skelett | ||
fest ansitzendes, behaartes Euter | ||
Extremitäten: | gut gewinkelt | |
trocken und fest | ||
breite, feste Klauen (keine Spreizklaue) | ||
nicht zu fein | ||
Eigenschaften, Leistungsmerkmale: | genügsam | |
widerstandsfähig | ||
langlebig | ||
fruchtbar | ||
leichtkalbig (ohne Geburtshilfe) | ||
dominant hornlos | ||
friedfertig | ||
starke Herdenbindung | ||
ausgeprägte Naturinstinkte | ||
gute Muttereigenschaften | ||
spätreife Rasse bezüglich der körperlichen Entwicklung (Zuchtreife; jedoch Geschlechtsreife ab ca. 6 Monaten) Erstbelegung in der Regel nicht vor 24 Monaten |
||
Fruchtbarkeitsleistung 1 Kalb pro Jahr |